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Ausgabe: 13/2016    Kinder und Jugendliche

Stress-Faktoren bei Kindern
Mediale Reizüberflutung ist Nummer eins


Schon Kinder fühlen sich zunehmend gestresst. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit, bei der 500 Lehrerinnen und Lehrer der Klassenstufen 1 bis 6 interviewt worden sind. 31 Prozent der Lehrer bestätigen, dass die Stressbelastung der Schüler in den letzten zehn Jahren stark zugenommen hat. Dass sich der Druck zumindest etwas er-höht hat, sagen weitere 55 Prozent der Befragten. Nur zwölf Prozent der Lehrer sehen in dieser Hinsicht keine Veränderung, magere zwei Prozent vermuten eine Abnahme von Stress. Bei der Einschätzung der Ursachen von Stress steht die mediale Reizüberflutung durch Fernsehen, Computer, Handy & Co. mit 91 Prozent an erster Stelle. Die Ausstattung von Grundschülern mit digitalen Medien ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Deshalb gehört es heute zu den ganz wesentlichen Aufgaben insbesondere der Eltern, aber auch der Erzieher, sinnvolle und kontrollierbare Grenzen im Umgang mit den IT-Geräten zu vermitteln und durchzusetzen. Im Bereich der schulischen Leistungen sind die Eltern hingegen gefordert, keinen überzogenen Erwartungsdruck aufzubauen. Denn während sich nur 36 Prozent der Kinder von den Anforderungen in der Schule gestresst fühlen, gilt dies hinsichtlich der Ansprüche der Eltern für 83 Prozent. Weniger Ehrgeiz und stattdessen mehr Gelassenheit sowie Verständnis, wenn es mit den Noten mal nicht so klappt, würde so manchen Kindern gut tun und sie entlasten. Stressbedingte Faktoren wie zu wenig selbstbestimmte freie Zeit (59 Prozent) und zu viele außerschulische Aktivitäten (45 Prozent) signalisieren ebenfalls, dass die wichtige Balance zwischen Anforderungen und Entspannung bei Kids heute oft gefährdet ist. Das Zauberwort heißt in diesem Zusammenhang Rhythmus. „Rhythmus bedeutet Spannungswechsel. Wechsel zwischen Ruhe und Bewegung, laut und leise, Wechsel zwischen Konzentration und Loslassen“, erläutert die Physiotherapeutin Maria Hartmann (Institut für Bewegungstherapie, Eutin), die sich für das Ratgeber-Portal www.komm-in-schwung.de sowie das Projekt www.fitte-schule.de engagiert. Die Physiotherapeutin rät Eltern, nicht nur mit ihren Kindern Geduld zu haben, sondern ebenso mit sich selber. Denn nur wenn die Erziehungsberechtigten Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen, kann sich diese Haltung auch auf die Kinder übertragen.
Grafik: komm-in-schwung.de (No. 5579)