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Ausgabe: 20/2004    Ernährung und Haushalt

Die Visitenkarte des Mineralwassers:
Was das Flaschen-Etikett verrät


sup.- Verbraucher achten inzwischen auch beim Einkauf von Mine-ralwasser immer öfter nur auf eines – und das ist das Preisschild. Dabei sollte ein ganz anderes Schild eine noch wichtigere Rolle spielen: das Etikett, das Auskunft gibt über die Zusammensetzung des Mineralwassers. Welche Angaben darauf zu finden sind und was sie bedeuten, klärt der folgende Überblick vom Verbraucherin-formationsdienst aid in Bonn:
Auf jedem Mineralwasser muss der Quellname stehen sowie der Ort der Quellnutzung, weiterhin der Name und Ort des Mineral-brunnenbetriebes, der das Mineralwasser fördert, abfüllt und ver-treibt. Gesetzlich vorgeschrieben ist zudem die Verkehrsbezeich-nung des Mineralwassers. Diese lautet entweder „natürliches koh-lensäurehaltiges Mineralwasser“ (das Wasser wird mit seinem na-türlichen Gehalt an Quellkohlensäure abgefüllt), „natürliches Mine-ralwasser mit eigener Quellkohlensäure versetzt“ (das Wasser wird mit Kohlensäure aus dem gleichen Quellvorkommen versetzt und hat nach der Abfüllung einen höheren Kohlensäuregehalt als am Quellaustritt) oder „natürliches Mineralwasser mit Kohlensäure versetzt“ (das Wasser wird mit Kohlensäure versetzt, die nicht aus demselben Quellvorkommen stammt). Außerdem steht je nach Be-handlungsverfahren „enteisent“, „entschwefelt“, „Kohlensäure ganz entzogen“ oder „Kohlensäure teilweise entzogen“ auf dem Etikett. Die Füllmenge muss in Litern angegeben werden. Und obwohl na-türliches Mineralwasser nahezu unbegrenzt haltbar ist, verlangt der Gesetzgeber die Angabe eines Mindesthaltbarkeitsdatums. Meist ist es auf einen Zeitpunkt etwa zwei bis drei Jahre nach der Abfüllung datiert.
Ebenfalls verpflichtend bei Mineralwasser ist der Hinweis auf seine Zusammensetzung. Dies kann entweder geschehen durch den Auf-druck „Zusammensetzung entsprechend den Ergebnissen der amt-lich anerkannten Analyse vom ...“ oder durch die Angabe der Zu-sammensetzung unter Nennung der charakteristischen Bestandteile, dem so genannten Analysenauszug. Dabei wird zumeist zwischen Kationen und Anionen – den positiv bzw. negativ geladenen Teil-chen eines Salzes – unterschieden. Die wichtigsten Kationen sind Natrium, Kalzium, Magnesium und Kalium, die wichtigsten Anio-nen Chlorid, Sulfat und Hydrogencarbonat. Das Beispiel Apollina-ris (siehe Grafik) zeigt die Mineralisation eines magnesium-, natri-um- und hydrogencarbonathaltigen Wassers (mehr als 50 mg Mag-nesium, mehr als 200 mg Natrium, mehr als 600 mg Hydrogencar-bonat pro Liter). Magnesium ist wichtig für die Muskulatur. Au-ßerdem hilft es, Nervosität, Stress und Konzentrationsschwäche abzubauen. Natrium reguliert den Wasserhaushalt und ist ein be-deutender Bestandteil von Verdauungssäften. Hydrogencarbonat verbessert den Säure-Basen-Haushalt sowie die Magen-Darm-Funktion. Ein Blick auf das Flaschen-Etikett von Mineralwasser lohnt also, denn längst nicht jedes Wasser hat die gleichen positi-ven Auswirkungen auf die Gesundheit.