sw HiRes-TIF
4c HiRes-TIF
sw HiRes-JPG
4c HiRes-JPG
Web-Bild
Textdatei-DOC

Ausgabe: 4/2002    Osterausgabe

Von Eiersuche bis Hexenspuk
Europäische Osterbräuche


sup.- Eiersuche, Eierfärben, Osterfeuer – nur drei Beispiele für zahlreiche Osterbräuche, die hierzulande auch heute noch in Verbindung mit dem ältesten Fest der Christenheit gepflegt werden. Bei den meisten Bräuchen stehen Eier im Mittelpunkt. Als Sinnbild des Lebens und der Auferstehung gelten sie seit vielen Jahrhunderten als das Symbol für das Osterfest. Außerdem hängt der österliche Eierbrauch mit dem Ende der Fastenzeit zusammen. Mit der „Eierweihe“, die bereits seit dem 12. Jahrhundert bekannt ist, wird der 40-tägige freiwillige Verzicht auf das Naturprodukt und andere Nahrungsmittel beendet. Verantwortlich für das beliebte Suchen nach Ostereiern in Haus und Garten ist eigentlich ein langohriger Vierbeiner. Bereits vor über 200 Jahren wurden Kinder am Ostersonntag aufgefordert, den Osterhasen zu jagen, weil der ja bekanntlich die Ostereier versteckt. Der hoffnungsvolle Nachwuchs fing natürlich keinen Hasen, fand dafür aber jede Menge bunte Eier. Ein anderer Osterbrauch ist das Eierpicken. Dabei werden zwei Eier mit ihren Spitzen gegeneinander gestoßen. Derjenige, dessen Ei bis zum Schluss unversehrt bleibt, wird „Eierkönig“. Weit verbreitet ist auch das Eierlaufen, das bereits im 16. Jahrhundert viele Anhänger fand. Osterbräuche gibt es natürlich nicht nur in Deutschland. Ein Blick über die Grenzen zeigt, wie in anderen Ländern das christliche Fest gefeiert wird. Die Russen essen zum Osterfest traditionell „Kulitsch“, eine Art Gugelhupf mit Puderzucker, in den auf kyrillisch die Buchstaben „XB“ eingeritzt werden. Sie bedeuten „Christos woskres“ – Christus ist auferstanden. In Österreich wird an vielen Orten noch der bereits seit dem Mittelalter bekannte Palmesel-Umzug veranstaltet. In bestimmten Gebieten unseres Nachbarlandes gehört zum Osterfest auch noch das Palmbuschentragen. Unverzichtbare Utensilien für diesen Brauch sind meterhohe Palmbuschen, die von der ganzen Familie gefertigt werden. Die Briten gehen auf eine besondere Art mit Ostereiern um. Sie lassen Hühnereier einen Abhang hinunterrollen. Derjenige, dessen Ei dabei am schnellsten und weitesten kullert und dazu noch heil bleibt, ist der Sieger. Außerdem wird auf der Insel das traditionelle Osterpicknick gepflegt, das ungeachtet der Witterung in einem Park der Umgebung stattfindet. In Schweden gilt der Ostersamstag als der eigentliche Festtag, an dem die Kinder ihre Ostereier erhalten und Birkenzweige mit bunten Hühnerfedern geschmückt werden. Einen anderen Brauch lieben die Finnen. Hier verkleiden sich die Kinder als Hexen und laufen mit Birkenzweigen von Haus zu Haus.