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Ausgabe: 17/2008    Bauen, Wohnen, Renovieren

Wissenswertes zur Heizöl-Lieferung:
Was bedeutet „Temperaturkompensation“?

sup.- Wer ahnt schon, dass das Heizöl für die heimische Heizungsanlage regelrecht wärme-sensibel ist? Mit der Temperatur verändert es nämlich sein Volumen: Wird Heizöl um 10 Grad Celsius erwärmt, werden aus 1.000 Litern plötzlich 1008,4 Liter. Eine Eigenschaft, die den Hausbesitzer nicht weiter interessieren müsste, wäre nicht oftmals auch die Heizöl-Lieferung davon betroffen. Gerade beim Kauf im Sommer kommt es durchaus vor, dass Heizöl mit einer Betriebstemperatur von 30 Grad geliefert wird. Wenn der Besteller dann die gemessene Litermenge bezahlt, hat er ein schlechtes Geschäft gemacht. Denn in seinem Kellertank kühlt das Öl schnell ab und verliert dadurch wieder an Volumen – bevor im Haus auch nur einmal der Heizkessel im Einsatz war. Aus diesem Grunde muss bei der Lieferung von Heizöl eine so genannte „Temperaturkompensation“ vorgenommen werden. Damit ist gemeint, dass die in den Tank gefüllte Menge grundsätzlich auf das Volumen umgerechnet wird, das bei einer Heizöl-Temperatur von 15 Grad vorhanden wäre. Und nur dieser korrigierte Wert darf dem Kunden in Rechnung gestellt werden. Dafür gibt es spezielle Umrechnungstabellen sowie Formeln für die manuelle Ermittlung. Die Messanlagen moderner Heizöltankwagen nehmen die Umrechnung automatisch vor und geben auf dem ausgedruckten Beleg die Abgabemenge bei 15 Grad Celsius an. Verbraucher sollten darauf achten, dass ihr Wärme-Lieferant das RAL-Gütezeichen Energiehandel besitzt: Dann ist gewährleistet, dass Messanlage, Zählwerk sowie ein elektronischer oder mechanischer Temperaturmengen-Umwerter korrekt geeicht sind und regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen überprüft werden.